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70% Regelung bei Photovoltaikanlagen

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22. Januar 2025

Die Energiewende bringt viele Herausforderungen und Neuerungen mit sich. Eine der bedeutendsten Regelungen, die Betreiber von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) in der Vergangenheit betroffen hat, ist die sogenannte 70-Prozent-Regelung. Doch was hat es mit dieser Begrenzung auf sich? Warum wurde sie eingeführt, und welche Änderungen gibt es durch ihre Abschaffung? In diesem umfassenden Leitfaden finden Sie alle Antworten und nützliche Tipps, wie Sie das Beste aus Ihrer Solaranlage herausholen können.

70% Regelung bei PV Anlagen: Das Wichtigste auf einen Blick

Was ist die 70-Prozent-Regelung bei Photovoltaikanlagen?

Die 70-Prozent-Regelung beschränkte die Einspeiseleistung von PV-Anlagen bis 25 kWp auf 70 % der Maximalleistung. Ziel war es, Netzüberlastungen zu vermeiden.

Wer war betroffen?

Alle Photovoltaikanlagen bis 25 kWp, die vor dem 14. September 2022 installiert wurden.

Einspeisebegrenzung PV Anlagen: Welche Änderungen gibt es?

Seit dem 14. September 2022 entfällt die Regelung für neue PV-Anlagen. Für Bestandsanlagen bis 7 kWp wurde sie 2023 aufgehoben. Anlagen über 7 kWp benötigen ein Smart Meter zur Anpassung.

Lohnt sich die Aufhebung der Regelung?

Ja, denn die vollständige Einspeisung erhöht die Erträge und macht PV-Anlagen noch effizienter. Besonders sinnvoll ist dies für Betreiber mit hoher Einspeiseleistung.

Hintergrund: Warum wurde die 70-Prozent-Regelung eingeführt?

Die Stromnetzstabilität ist ein entscheidender Faktor für die Versorgungssicherheit. Mit der zunehmenden Verbreitung von Photovoltaikanlagen stieg auch die Belastung der regionalen Stromnetze, insbesondere an Tagen mit viel Sonnenschein. Um Überlastungen zu vermeiden, führte der Gesetzgeber im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) die 70-Prozent-Regelung ein.

Diese Regelung bedeutete für Betreiber, dass maximal 70 % der Nennleistung ihrer Solaranlage ins Netz eingespeist werden durften. Der überschüssige Strom konnte entweder ungenutzt bleiben oder direkt im eigenen Haushalt verbraucht werden.

Wie wurde die 70-Prozent-Regelung technisch umgesetzt?

Die Umsetzung der Regelung erfolgte meist durch eine Einstellung am Wechselrichter. Alternativ setzten manche Betreiber auf ein Energiemanagementsystem, das den Eigenverbrauch optimierte und den Überschuss automatisch reduzierte.

70 Prozent Regelung bei Solaranlagen – Technische Lösungen im Detail:

Harte Abregelung am Wechselrichter:

  • Kostengünstig und einfach umsetzbar.
  • Reduzierte jedoch auch die Gesamteffizienz der Anlage.

Intelligente Energiemanagementsysteme:

  • Diese Systeme priorisierten den Eigenverbrauch und nutzten Überschussstrom, bevor eine Abregelung erfolgte.
  • Höhere Investitionskosten, aber effizienter in der Nutzung.

Welche Auswirkungen hatte die 70-Prozent-Regelung?

Die Begrenzung wurde oft als nachteilig empfunden, da sie die potenziellen Einspeiseerlöse reduzierte. Tatsächlich waren die Verluste jedoch oft geringer, als viele Betreiber zunächst vermuteten.

Verluste in der Praxis:

Südausrichtung:

Anlagen mit Südausrichtung erlitten durchschnittlich 4–5 % Ertragsverlust pro Jahr.

Ost-West-Ausrichtung:

Hier fielen die Verluste geringer aus, meist nur 2–3 %

Beispielrechnung:

Eine 10-kWp-Anlage produziert im Jahr etwa 10.000 kWh Strom. Mit der 70-Prozent-Regel gingen jährlich etwa 200–500 kWh verloren. Bei einer Einspeisevergütung von 8 Cent/kWh entsprach dies lediglich 16–40 Euro Verlust im Jahr.

Die Abschaffung der 70-Prozent-Regelung: Ein wichtiger Schritt

Am 14. September 2022 wurde die Abschaffung der Regelung für neue PV-Anlagen bis 25 kWp beschlossen. Für Bestandsanlagen bis 7 kWp erfolgte die Aufhebung zum 1. Januar 2023. Anlagen über 7 kWp benötigen ein intelligentes Messsystem (Smart Meter), um von der neuen Regelung zu profitieren.

Was bedeutet die Änderung für Betreiber?

Die Abschaffung bringt mehrere Vorteile mit sich:

Höhere Erträge:

Betreiber können nun die volle Leistung ihrer Anlage nutzen und ins Netz einspeisen.

Einfachere Handhabung:

Neuanlagen benötigen keine technischen Begrenzungen mehr.

Mehr Eigenverbrauch:

Dank moderner Energiemanagementsysteme kann der selbst erzeugte Strom noch effizienter genutzt werden.

Wie profitieren Bestandsanlagen von der Änderung?

Für Bestandsanlagen bis 7 kWp entfiel die Begrenzung ebenfalls, jedoch nur nach einer manuellen Anpassung durch Fachpersonal. Die Kosten für diese Umstellung liegen in der Regel zwischen 100 und 200 Euro.

Größere Anlagen über 7 kWp benötigen hingegen ein Smart Meter, das die Einspeisung dynamisch steuert. Diese Umstellung ist teurer, lohnt sich jedoch langfristig durch höhere Einspeiseerlöse.

Lohnt sich die Aufhebung der Begrenzung?

Ob die Umstellung wirtschaftlich sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Anlagengröße:

Große Anlagen mit hoher Einspeisung profitieren stärker von der Regelung.

Eigenverbrauch:

Betreiber mit hohem Eigenverbrauch sind weniger auf Einspeiseerlöse angewiesen.

Technische Kosten:

Die Umstellungskosten müssen gegen die potenziellen Erträge abgewogen werden.

Tipps zur Effizienzsteigerung Ihrer PV-Anlage

Auch ohne Begrenzung gibt es Möglichkeiten, das Maximum aus Ihrer Solaranlage herauszuholen:

Stromspeicher installieren:

Batteriespeicher erhöhen den Eigenverbrauch und reduzieren die Abhängigkeit vom Netz.

Energiemanagementsysteme nutzen:

Intelligente Systeme steuern den Verbrauch gezielt und optimieren die Nutzung von Überschussstrom.

Smarte Geräte einsetzen:

Haushaltsgeräte und Elektroautos können so programmiert werden, dass sie bevorzugt Solarstrom nutzen.

FAQ zur 70-Prozent-Regelung bei Photovoltaikanlagen

Was ist die 70-Prozent-Regelung?

Die 70-Prozent-Regelung beschränkte die Einspeiseleistung von PV-Anlagen bis 25 kWp auf 70 % ihrer Nennleistung, um Netzüberlastungen zu verhindern.

Für wen gilt die Abschaffung der 70-Prozent-Regelung?

Die Regelung wurde für alle neuen PV-Anlagen bis 25 kWp, die nach dem 14. September 2022 installiert wurden, abgeschafft. Für Bestandsanlagen bis 7 kWp entfiel sie ab dem 1. Januar 2023.

Warum wurde die 70-Prozent-Regelung eingeführt?

Die Regelung sollte die Stabilität des Stromnetzes gewährleisten, indem die Einspeisung an Tagen mit hoher Sonneneinstrahlung begrenzt wurde.

Lohnt sich die Aufhebung der 70-Prozent-Begrenzung bei Bestandsanlagen?

Ja, insbesondere für Anlagen mit hoher Einspeiseleistung. Die Kosten der Anpassung sind gering und werden durch höhere Einspeiseerträge schnell kompensiert.

Wie minimiere ich Einnahmeverluste nach der Aufhebung der 70-%-Regel?

Nach der Abschaffung der Begrenzung können Sie Einnahmeverluste minimieren, indem Sie den Solarstrom optimal nutzen. Prognosebasiertes Laden, smarte Haushaltsgeräte und eine Wallbox für E-Autos helfen dabei. Ein Stromspeicher steigert zusätzlich den Eigenverbrauch und reduziert die Einspeisung ins Netz.

Was kostet die Aufhebung der 70-Prozent-Regelung?

Die Kosten für die Anpassung liegen in der Regel zwischen 100 und 200 Euro für die manuelle Deaktivierung am Wechselrichter. Bei größeren Anlagen können zusätzliche Kosten für ein Smart Meter entstehen.

Wie kann ich die 70-Prozent-Drosselung aufheben?

Für Bestandsanlagen bis 7 kWp erfolgt die Aufhebung durch eine Fachfirma, die die Begrenzung am Wechselrichter deaktiviert. Bei Anlagen über 7 kWp ist zusätzlich die Installation eines Smart Meters erforderlich.

Was bringt mir die vollständige Einspeisung?

Die vollständige Einspeisung erhöht die Erträge Ihrer Solaranlage und ermöglicht eine effizientere Nutzung der erzeugten Energie.

Welche Alternativen gibt es zur Begrenzung?

Neben der Aufhebung der 70-Prozent-Regelung können Betreiber durch Energiemanagementsysteme und Batteriespeicher ihren Eigenverbrauch maximieren und Verluste minimieren.

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